Wie gehe ich als Angehörige*r mit der Wesensveränderung von Betroffenen aufgrund der Erkrankung um, insbesondere wenn der/die Betroffene psychoonkologische Beratung oder Gespräche ablehnt?

Beim Glioblastom können infolge des Tumorwachstums oder der OP am Gehirn Wesens- und Verhaltensänderungen auftreten, die in vielen Fällen aber auch wieder abnehmen. Diese Veränderungen sind nicht nur Ausdruck von Belastung, sondern ggf. medizinisch durch die OP bedingt. Daher empfehlen wir im ersten Schritt immer, das weitere Vorgehen mit den behandelnden Neuroonkolog*innen zu besprechen. Der Umgang mit solchen Wesensveränderungen kann ein langwieriger und nicht ganz einfacher Prozess sein, der immer einzelfallabhängig ist, aber in jedem Fall einen Beratungsanlass gibt, um Psychoonkolog*innen zusätzlich zu Rate zu ziehen.

Studien zeigen, dass die Angehörigen genauso stark oder stärker belastet sind wie die Patient*innen. Geteiltes Leid ist halbes Leid, das stimmt auch auf psychologischer Ebene: Angehörige übernehmen oft einen Teil der Gefühle und Ängste der Betroffenen. Deshalb ist es wichtig, dass die Kommunikation untereinander möglichst transparent ist und beide klar formulieren, was sie vom anderen erwarten. Je nach Fall kann also auch ein offenes Gespräch helfen.

Jede Situation ist individuell, aber grundsätzlich empfehlen wir auch Angehörigen, sich miteinander zu vernetzen und sich untereinander auszutauschen, um voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu bestärken.